Besondere Blüte im 18. Jahrhundert

Eine besondere Blüte erfuhr Wadern im 18. Jahrhundert als Residenzort des Grafen Josef Anton von Oettingen-Sötern (1720-1778), der die Entwicklung der Stadt entscheidend prägte.

Der Enkel Maria Sidonias verlegte seine Hofhaltung 1763 vom schwäbischen Schloss Hohenbaldern in seine entlegene Herrschaft im Hochwald. Hier residierte er in seinem 1760 erbauten Schloss Dagstuhl  und bemühte sich, die wirtschaftliche Situation in seiner Herrschaft zu verbessern und das Leben seiner Untertanen durch zahlreiche Verordnungen zu regeln.

Neben weiteren historischen Bauten wie dem Oettinger-Schlösschen verdankt Wadern ihm vor allem die Verleihung des Marktrechts im Jahre 1765. Die zahlreichen Kram- und Viehmärkte lockten Händler und Kunden von nah und fern an und verhalfen dem „Marktflecken“ Wadern zu einem enormen wirtschaftlichen Aufschwung.

Damit legte Graf Anton bereits den Grundstein für den heutigen Wirtschaftsstandort Wadern und die auch nach 250 Jahren immer noch sehr lebendige Markttradition.

Die beiden großen barocken Schlossanlagen des 18. Jahrhunderts sind heute wichtige kulturtouristische Anziehungspunkte im Stadtgebiet Wadern.
Während sich das ab 1750 erbaute Schloss Münchweiler mittlerweile seit acht Generationen im Familienbesitz befindet, endete die Grafenzeit auf Schloss Dagstuhl abrupt mit dem Einzug französischer Revolutionstruppen 1794. Die gräfliche Familie floh und ihre Besitzungen wurden eingezogen. 1807 erwarb die Familie de Lasalle von Louisenthal Schloss Dagstuhl.